Vom Aussterben bedrohte Pflanzenart
Auf den Wiesen des Reitervereins Lippstadt e.V. gibt es eines der extrem seltenen und dokumentierten Vorkommen des kriechenden Selleries (Apium repens) in NRW. Dabei ist der Bereich des Margareten-Sees und der Pferdewiesen des Reitervereins neben nur drei weiteren Vorkommen in NRW einzigartig. Daher stehen weite Teile des Geländes des Reitervereins Lippstadt e.V. seit 2006 unter Naturschutz. Details zum ausgewiesenen Naturschutzgebiet finden sich unter:
http://www.abu-naturschutz.de/schutzgebiete_so/SO-088.html
Rasterkarte des geschützten Gebietes.
Bild-Quelle: http://www.naturschutzinformationen-nrw.de © Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
Kriechender Sellerie (Apium repens (Jacquin) Lagasca y Segura)
EU-Code: 1614Der Kriechende Sellerie (Apium repens) wächst als Einzelpflanze oder aufgrund der kriechenden Sprosse in lockeren Beständen an besonnten, offenen oder lückig bewachsenen Stellen. Es handelt sich um feuchte bis nasse, oft zeitweise überschwemmte Standorte auf sandigen oder torfigen, relativ basenreichen, nährstoffarmen Substraten. Geeignete Lebensräume sind nährstoffarme, feuchte bis nasse Viehweiden (ehemalige Rieselwiesen), feuchte Senken oder Grabenrändern. In einem Fall wird ein relativ offener, nährstoffarmer Uferabschnitt einer älteren Nassabgrabung besiedelt
Als sehr konkurrenzschwache, lichtliebende Art kann der Kriechende Sellerie z.B. von Viehtritt oder Beweidung durch die Entstehung offener oder nur sehr lückig bewachsener Flächen profitieren. Er kann sich sowohl vegetativ durch die kriechenden Sprosse als auch generativ durch Samen ausbreiten. Die Samen können vermutlich eine längere Zeit keimfähig im Boden überdauern. Die Pflanzen entwickeln sich relativ spät, so dass die Blütezeit vor allem in die Monate Juli und August füllt. In der Regel dürften die Bestände im Spätsommer optimal ausgebildet sein. Die Größe der Bestände kann z.B. in Abhängigkeit von der Witterung sehr stark schwanken. Ebenso kann die Art an ihren Fundorten von Jahr zu Jahr an unterschiedlichen Stellen auftreten.
Gefährdung
- Düngung der Flächen.
- Grünlandumbruch oder -umwandlung in eine andere Nutzungsart.
- Entwässerung.
- Nutzungsaufgabe.
- Verfüllung / Beseitigung von Gräben und Senken.
- Aufforstung, Anpflanzung von Gehölzen.
- Mulchen.
Schutzziele und Pflegemaßnahmen
- Schutz aller Vorkommen in Nordrhein-Westfalen.
- Ganzjährige Beweidung der Flächen durch Rindvieh oder Pferde, alternativ Mahd der Flächen, Abtransport des Mähgutes.
- Wiederaufnahme der Bewirtschaftung von Rieselwiesen.
- Wiederherstellung von extensiv genutztem Grünland.
- Verhinderung von Nährstoffeinträgen (keine Düngung der Flächen! Pufferzonen!).
- Beseitigung aufkommender Gehölze.
- Ggf. Schaffung offener Stellen.
- Beseitigung älterer Verfüllungen, Bodenaufträge etc.
Quelle: http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/artenschutz/de/arten/gruppe/pflanzen/schutzziele/1359